IMAGO Bilder der Stadt: Bremen



© Designgruppe syn, Bremen, 2009

9. bis 18. Oktober 2009

Eine Ausstellung studentischer Projekte mit Beiträgen von: Ali Gorji, Piotr Rambowski, Alina Anghel, Kalinka Gieseler, Sven Hamann, Jonathan Howe, Kerstin Hülsmeier, Frederick Hüttemannn, Irina Ivanova, Fabian Klemm, Ahra Kwon, Shushi Li, Gordon Linnemann, Annika Nagel, Felix Oey, Yamuna Peters, Susanne Petzold, Anja Putensen, Jana Riesler, Max Schaffer, Charlotte Schmid, Michael Schmid, Allegra Schneider, Jeff Schramm, Quang Wie, Bomian Zheng, Daniel Behrendt Wiebke Benkel, David Black, Sarah Bracker, Manuel Dreesmann, Eike Harder, Niklas Hippel, Shushi Li, Anna Maria Müller, Ailar Sanifar, Dawei Wu, Tara Wood, Christoph Geiger, Dennise Müller, Hendrik Weiner, Roland Lambrette, Sebastian Knickmann, Julia Böhnke, Johannes Brinkmann, Timo Dräger, Arlett Gehrke, Torsten Gräser, Endrik Kapteina, Meinhard Kuntz, Robert Nolte, Sabine Prigge, Viktoria Schwarzkopf, Elisa Stiebitz, Steven Klöbzig & Ulli Thiemann. Lourdes Castro, Johannes Becker, Kathrin Müller, Marco Grigat, Mercedes de la Yglesia de Sobrino, Laura Kayser, Sebastian Brink, Paul Schkade, Philipp Ronnenberg, Marc-André Müller & Lucas Lipp

Vernissage: 8. Oktober 2009, 19 Uhr
Geöffnet: 10-18 Uhr
Podiumsdiskussion: 10. Oktober 2009, 11 Uhr
Galerie der Hochschule für Künste, Dechanatstraße 13-15, 28195 Bremen

Eine Zusammenarbeit der
Deutsche Akademie für Städtebau und Landschaftsgestaltung (DASL)
Hochschule für Künste Bremen - institut syn
Leibniz Universität Hannover - Institut für Landschaftsarchitektur
Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim - Fachbereich Gestaltung/Zeitbasierte Medien

Leitung für die HAWK Hildesheim: A. Steig

Bremen in Bilder und Töne zerlegt
Eine Ausstellung in der Hochschule für Künste
Von Peter Groth

Bremen. Empfangen wird der Besucher von einer ungewöhnlichen, roh gezimmerten Holzkonstruktion, dem „Tiny Town Tower“ von Piotr Rambowski und Dennis Tan. Die Installation aus Latten, Pinseln, ei- ner Keyboard-Tastatur, Glühlampen, einer merkwürdigen Antenne und einem alter- tümlichen Radio steht im Eingang der HfK- Galerie zur Ausstellung „Imago – Bilder der Stadt Bremen“.

Man kann diese Arbeit als Symbol für den ungeordneten Stadtraum mit all seinen Zeichen und auf den Betrachter einstürmenden Bildern sehen, die auf den ersten Blick chaotisch wirken und dann wie dieser „Tiny Tower“ doch einen inneren Zusammenhalt haben. Studierende der Bremer Hochschule für Künste (HfK), der Leibniz Universität Hannover und der Hildesheimer Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst haben sich für diese Ausstellung ihr Bild von Bremen gemacht. Sie haben die Stadt und deren Bild segmentiert, in ihre Bestandteile zerlegt, fotografiert, gemalt, filmisch und akustisch erkundet.

Unter dem Titel „Stadt Plan Bremen“ hat etwa eine HfK-Projektgruppe Fotografie Quartiere erkundet und so eine höchst sub- jektive Zustandsbeschreibung vorgenommen. Baudetails, Zeichen im Stadtraum, die Idylle am Obervielander Angelsee oder auf einem Reiterhof in Seehausen – die Studie- renden waren offenkundig in der Wahl ihrer Motive und ihrer ästhetischen Mittel frei, konnten so sehr vielfältige, aber jeweils ein- deutige „Handschriften“ realisieren. Das Ergebnis fügt sich wie ein visuelles Mosaik des vielfältigen Stadtraums zusammen.

Einen anderen Weg sind die hannoverschen Studierenden des Faches Landschaftsarchitektur gegangen. Ihre „Bremer Belichtungen“ greifen sechs städtische Orte heraus, die sie unter Begriffen wie etwa Grenzlinien, Zwischenlicht, Verstecktes Glück oder Networks in ihrem Ist-Zustand untersuchen und dann mit nur wenigen Interventionen neu definieren. Beispiel Schnoor: Hier dominieren bekanntlich schmale, bisweilen schattige Wege. Bänder aus farbigem Glas zwischen den Häusern, so die Idee der Studierenden, könnten den Räumen des „Zwischenlichts“ im Schnoor durch farbige Reflektionen eine ganz neue Anmutung verleihen.

Neben vielen anderen Arbeiten dieser Ausstellung, die zur Jahrestagung der Deut- schen Akademie für Städtebau und Landesplanung entstanden ist, fallen die Arbeiten von Daniel Behrendt durch ihre massive Präsenz und die von Johannes Becker durch ihre Originalität auf. Becker zeichnete für seinen vorzüglich animierten kleinen Film „Bremen–Leben–Sehen“, der auf einem winzigen Bildschirm zu sehen ist, bekannte Orte der Stadt, die sich in Blitzesschnelle aufbauen und ebenso schnell wieder verschwinden. Daniel Behrendt ist in der HfK- Galerie mit fünf Bildern vertreten – drei großdimensionierte Wandbilder in einem monochromen Farbton, die an schlecht verputzte Häuserfassaden erinnern, und zwei kleineren Bildern, die in ebenso unwirtlich erschei- nenden Fassaden Fensteröffnungen zeigen. Titel dieses Ausstellungssegments: Bildöffnung und Bildverweigerung. Eben Bilder dieser Stadt.
Die Ausstellung „Imago“ ist bis zum 18. Oktober täglich von 10 bis 18 Uhr in der HfK-Galerie, Dechanatstraße, zu sehen.

Aus: WESERKURIER, 10.10.2009


HOME